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2025-11-01

Theatersaal

Moskau - Wien oder Aus jüdischem Leben

Mitteldeutsche Kammerphilharmonie

Moskau - Wien oder Aus jüdischem Leben

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In diesem Konzertprogramm schlagen wir eine Brücke zwischen den Metropolen Moskau und Wien – eine Brücke, geprägt vom lebendigen und doch stets gefährdeten jüdischen Leben. Geprägt von Komponistenpersönlichkeiten wie Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold, die zu den erfolgreichsten Komponisten Wiens und des gesamten deutschsprachigen Raums zählten, deren Stimmen jedoch durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten jäh verstummten. Die Werke von Ernest Bloch und Michail Gnessin zeichnen eindrucksvolle Porträts jüdischen Alltags, während Dmitri Schostakowitsch und Alma Mahler eine Außenperspektive einnehmen – verbunden mit jüdischen Künstlern, aber selbst nicht jüdischer Herkunft.

Im Zentrum des Konzerts steht die Uraufführung der Orchesterfassung eines der bewegendsten Werke der jüngeren Zeit: Marion von Tilzers Into Eternity. Inspiriert von einem Abschiedsbrief Vilma Grunwalds an ihren Ehemann – geschrieben kurz bevor sie und ihr Sohn John in Auschwitz ermordet wurden – erzählt dieses Werk von tiefster Traurigkeit und zugleich von der menschlichen Fähigkeit zu Liebe, Mut und Hoffnung. Es ist das Vermächtnis einer Frau, die dem Tod im Holocaust entgegensah und dennoch nicht aufhörte, an die Schönheit des Lebens zu glauben. Ihre Worte zeugen von einem tiefen Vertrauen, dass Liebe selbst über den Tod hinaus Bestand hat. Als Marion von Tilzer von Vilmas Brief erfuhr, war sie tief bewegt und fühlte sich unmittelbar inspiriert, diesen musikalisch umzusetzen. Durch ihre Komposition wird Vilmas Stimme erneut hörbar.

Für dieses Konzert hat Marion von Tilzer, die ebenfalls in Österreich geboren wurde, eine Fassung für Gesang, Violoncello und Orchester geschaffen. Die Mezzosopranistin Bella Adamova, die die Uraufführung gestaltete und das Werk seither vielfach interpretierte, wird auch in unserem Konzert zu erleben sein.

Wir freuen uns zudem, die Echo-Preisträgerin Elisaveta Blumina zu begrüßen, die über viele Jahre hinweg ein Festival mit dem Schwerpunkt auf jüdischer Musik im Salzlandkreis leitete.

Franz Schreker – Intermezzo
Dmitri Schostakowitsch – Klavierkonzert Nr. 1
Marion von Tilzer – Into Eternity
Sergej Prokofjew – Ouvertüre über hebräische Themen
Ernest Bloch – Aus jüdischem Leben
Alma Mahler – Die stille Stadt
Michail Gnessin – Jüdisches Orchester auf dem Ball beim Bürgermeister
Erich Wolfgang Korngold – Geschichten von Strauß op. 21

Elisaveta Blumina, Klavier
Elena Tkachenko, Violoncello
Bella Adamova, Mezzosopran
Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Dirigent: Jan Michael Horstmann

Stephan Czuratis

Diese Veranstaltung wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Veranstalter:

Salzlandtheater Staßfurt

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