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Das Haus und seine Schätze

Geschichte und Sanierung

Das Salzlandtheater hat einen Saal im Stile des Bauernbarock mit knapp 300 Sitzplätzen. Historisch wertvoll ist das Stadtpalais von Werdensleben in dem sich der kleinere 1550 erbaute Tilly-Saal mit seiner denkmalgeschützten Renaissancedecke (1601) befindet. In jenem Saal bewies der Bürgermeister von Staßfurt am 25. Mai 1631, kurz nach der Zerstörung Magdeburgs durch das Heer von Johannes T’Serclaes Graf von Tilly, Verhandlungsgeschick mit eben diesem großen Feldherrn und verhinderte, dass auch seine Stadt der Zerstörung zum Opfer fiel. Vor nunmehr 70 Jahren, 1946, kam es zur Gründung eines Stadttheaters, aus dem wenig später das Salzlandtheater Staßfurt hervorging. War bis Dezember 2005 noch die Stadt Staßfurt Träger des Theaters, übergab sie die Verantwortung zur Betreibung des Hauses zum 1. Januar 2006 in die Hände des 1993 gegründeten Theaterfördervereins.

Der Theaterförderverein hat sich seitdem nicht nur um die Verbesserung des kulturellen Angebotes gekümmert, sondern auch die Sanierung des Salzlandtheaters vorangetrieben. Im Vordergrund standen die energetische Sanierung, die Renovierung der Fassade und die Beseitigung von Vandalismusschäden. Auch ein WC für Behinderte fehlte und ein WC-Trakt im Erdgeschoss – in der Nähe des großen Saals.
Es folgten eine Modernisierungsvoruntersuchung und die Beantragung von Fördermitteln bei der Sachsenanhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft (SALEG).

Insgesamt wurden zur Beseitigung der genannten Mängel, unter Einbeziehung weiterer Sponsoren und von Eigenleistungen, rund 400 000 Euro investiert. Wäre es zu dieser Sanierung nicht gekommen, wären die Fixkosten so hoch gestiegen, dass das Salzlandtheater sie nicht mehr hätte stemmen können.

Die Vereinsmitglieder Hans Magenheimer und Siegfried Wiertschok haben sich durch Ihre intensive Begleitung der Maßnahmen besondere Verdienste erworben.

Im Frühjahr des Jahres 2016 wurde das Foyer des Salzlandtheaters erneut farblich saniert. Zur Eröffnung der Spielzeit 2016/17 wurde außerdem die neu gestaltete Abendkasse im Foyer eingeweiht.

Auch im Saal wurden 2016 Veränderungen sichtbar. Die Regie des Hauses ist ab sofort eine „offene Regie“. Hinter den Besucherreihen befindet sich ein spezielles Pult in dem die wichtigsten Leitungswege zusammenlaufen und von wo aus die zentrale Steuerung von Licht und Ton erfolgt.
2020 wurde die neue Theaterkasse im Stadtpalais eröffnet.

Im Jahr 2021 ist mit dem Umbau und der Sanierung der Empore ein großer Schritt für die Steigerung der Attraktivität und der Sicherheit des Theaters gemacht worden.

2021 wurde das Salzlandtheater mit dem "Kulturpreis des Salzlandkreises 2020" und als erstes Gastspielhaus überhaupt mit dem "Theaterpreis des Bundes" ausgezeichnet.

 



Lesen Sie zu den Sanierungsmaßnahmen bitte auch den folgenden Artikel

aus der Volksstimme vom 16. Oktober 2013:

Rund 400 000 Euro in die Sanierung des Staßfurter Salzlandtheaters investiert

Der Theaterförderverein hat sich nicht nur um die Verbesserung des kulturellen Angebotes gekümmert, sondern auch die Sanierung des Salzlandtheaters vorangetrieben.

Staßfurt l 2006, als die Theaterfreunde das der Stiftung der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" gehörende Haus übernahmen, das die Stadt allein nicht mehr unterhalten konnte, befand sich das Gebäude nicht gerade in einem guten Zustand.
Die Räume und Fassaden waren nicht gedämmt und die Fenster zum Teil marode. Im Keller fehlten sie sogar ganz. Die Fußböden, Wände, Türen und die Elektrik in den einzelnen Räumen waren reparaturbedürftig.
Das im Haus befindliche Café war zum Teil durch Vandalismus in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Heizungsanlage war veraltet und uneffektiv. Und im Erdgeschoss gab es keine Toilette. Ein WC für Behinderte suchte man dort vergeblich.
"Insgesamt wurden dort bisher unter Einbeziehung der Sponsoren und der Eigenleistungen rund 400 000 Euro investiert", sagte das für Bau und Technik zuständige Vorstandsmitglied Siegfried Wirtschok nicht ohne Stolz. Er und Vereinsmitglied Hans Magenheimer haben sich dabei besondere Verdienste erworben.
Das Bauplanungsbüro von Hans Magenheimer hatte unter anderem nach Abstimmung mit der Stadt Staßfurt und den Stadtwerkern eine Modernisierungsvoruntersuchung erstellt.
Da das Theater im Sanierungsgebiet von Staßfurt liegt, hatte die Stadt bei der Sachsenanhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft (SALEG) 138 500 Euro Fördermittel beantragt, die auch genehmigt und ausgezahlt wurden. Zudem wurde intensiv um Sponsoren geworben.
Zu den größten Förderern des Vereins gehören neben der Stiftung der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", der Salzlandkreis, die Stadt Staßfurt, die Salzlandsparkasse einschließlich der Sparkassenstiftung, das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) Rathmannsdorf und der Rotary-Club Staßfurt.
"Unter Beachtung der entsprechenden Vorschriften wurden Ausschreibungsunterlagen erarbeitet und Angebote ortsansässiger Firmen eingeholt", sagte Wirtschok.
Seinen Worten zufolge konnten im gesamten Haus nach Rücksprache mit den Denkmalpflegern des Landkreises bis auf den Tillysaal die Fenster erneuert, die wichtigsten Decken im Saal, in der Galerie, im Rangfoyer und im Tillysaal gedämmt und die gesamte Außenfassade saniert werden. Letztere wurde ebenfalls gedämmt, um die Heizkosten zu reduzieren.
In der Galerie und teilweise im Theatersaal musste der Fußboden erneuert werden. Das gleiche traf auf die Haupteingangstür einschließlich der Türen an den Nebeneingängen zu. Darüber hinaus entstanden neue Toiletten, wobei auch den Bedürfnissen der behinderten Theatergäste Rechnung getragen wurde.
Einer Komplettsanierung musste sich auch das Foyer unterziehen. Diese Arbeiten wurden für die Ausmalung mit künstlerischen Zeichnungen genutzt. Der Innenhof erhielt ein neues Pflaster. Die Stadtwerke erneuerten den Heizkessel und der Gastwirt Klaus-Dieter Pusch das Theatercafé, das er als Betreiber übernahm, auf eigene Kosten.
"Wenn wir das nicht gemacht und die Fördermittel nicht bekommen hätten, wäre es kritisch geworden. Dann wären die Fixkosten so hoch gestiegen, dass der Verein sie nicht mehr stemmen könnte", sagte Wirtschok.
"Das Salzlandtheater Staßfurt als so genannter weicher Standortfaktor in der Region muss weiter leben!"
Ganz wesentlich sei gewesen, dass man bei der Sanierung des Theaters, bei dem es sich um eines der ältesten Gebäude der Stadt handelt, mit dem BBRZ Rathmannsdorf zusammen arbeiten konnte. Durch den Einsatz der Lehrlinge konnte der Verein viel Geld sparen.
Große Probleme bereitete den Theaterfreunden die Umsetzung der Auflagen der Landkreisverwaltung zur Verbesserung des Brandschutzes nicht nur in finanzieller Hinsicht. So mussten ein neues Brandschutzkonzept erarbeitet und eine neue Einbruch- und Brandmeldeanlage in Form einer Hausalarmanlage installiert werden. Hinzu kamen zusätzliche Brandschutzwände und -türen sowie weitere kleine Einzelmaßnahmen.
Die Erneuerung der Sicherheitsbeleuchtung steht aber noch aus, sagte Wirtschok. Die Kosten gab er mit rund 35 000 Euro an.
"Sämtliche Ausschreibungen, die Baubetreuung, Leitung und Abnahme der Arbeiten sowie Verhandlungen mit den zuständigen Ämtern wurden ehrenamtlich durch die Stiftung der Großen National-Mutterloge Zu den drei Weltkugeln unter Einbeziehung des Vorstandes des Theaterfördervereins durchgeführt", sagte Wirtschok.
Für ihn steht nach diesem Engagement sowie nach der erfolgten Steigerung der Besucherzahlen fest: "Das Salzlandtheater Staßfurt als so genannter weicher Standortfaktor in der Region muss weiter leben!"

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