
11.11.2023
19:30 Uhr
The Long Run
Sebastian Weber Dance Company
Im Solo „The Long Run“ untersucht Sebastian Weber die eigene Rolle als weißer Mann in einer schwarzen Kunstform.
Anfang der 90er-Jahre erlebte Sebastian die New Yorker Steptanz-Szene als einen Ort, der Rassismus hinter sich gelassen hatte. Die schwarzen Meister des Jazz-Tap praktizierten Steptanz als solidarische Gemeinschaft, in die sie junge Europäer mit offenen Armen aufnahmen. „If you have a pair of tap shoes on, you are in!“ sagte Gregory Hines und sein Bruder Maurice sekundiert „Dancers don’t see color“ – und meinte das positiv.
30 Jahre später erschüttert ein erneuertes Verständnis von Rassismus und Privilegien die damaligen Gewissheiten. War die Gemeinschaft mit den alten Meistern ein Irrtum? Wie ließe sich der Irrtum korrigieren? Und sind die Utopien von damals heute noch denkbar?
The Long Run ist ein Stück über kulturelle Aneignung und Identität, über weiße Verantwortung und Rassismus. Es ist auch ein Tanz über Vergänglichkeit und Erinnerung und eine Befragung des Körpers als Speicher von Begegnungen und Geschichten.
Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
